Vor einiger Zeit bat mich eine befreundete Tagesmutter um Hilfe:
„Ich habe ein Puppenkind, was von meinen Tageskindern innig geliebt und bespielt wird. Inzwischen ist es aber sehr zerliebt und braucht dringend eine Kur! Kannst du helfen?“
So kam Susi in meine Puppenwerkstatt und durfte zuerst ein Bad nehmen. Nach dem das Püppchen getrocknet war, begann ich mit der Reparatur.
Susis Haare waren mit der Zeit sehr dünn geworden, ich löste also zuerst die Zöpfe.
Da der Kopf sehr locker auf dem Körper saß, habe ich ihn mit einem Strang Wolle stabilisiert und überzog anschließend den ganzen Kopf erst mit einer neuen Schlauchbinde, dann mit Puppentrikot. Nun konnte ich schon Augen und Mund sticken, und war bemüht, der Puppe wieder den gleichen Gesichtsausdruck zu verleihen.
Körper und Gliedmaßen des Püppchens waren aus Baumwollstoff genäht. Weil Arme und Beine durch das Bad wieder deutlich sauberer geworden waren, hüllte ich nur den Körper in eine neue Trikotschicht ein.
Mit neuer roter Haarpracht konnte Susi nun wieder in ihre grüne Strickjacke und Hose schlüpfen – etwas Rouge auf die Wangen und schon ging es zurück zu den Tageskindern!
Wie mir erzählt wurde, wurde Susi wieder freudig in die Arme geschlossen!