Vor den Sommerferien kam Ursula mit zu uns nach Hause und in meine Werkstatt.
Während der Schulzeit ist sie jede Woche zu Besuch im Musikgarten im Familienzentrum, und spielt, tanzt und singt mit den Zwei- und Dreijährigen. Und das schon viele Jahre!
Doch nun brauchte sie mal eine Pause - das viele In-die-Hände-Klatschen ist anstrengend und hinterlässt Spuren! Aber nicht nur die Hände waren kaputt, auch unter dem Kleid kamen viele Wunden zum Vorschein. Kann man das heilen?
Ursulas große Begleiterin ist Musikpädagogin und mochte lieber eine neue stabile Ursula mit in die lebhafte Kinderrunde nehmen, zumal die erste auch nicht aus Trikot gefertigt wurde, sondern nur aus einer doppelten Lage Schlauchbinde entstanden war.
Ich hatte also während der Ferien Zeit, Ursulas „Zwilling“ herzustellen. Diesmal mit Trikotstoff überzogen und mit stabilen, doppelten Nähten, wie alle meine Puppen sie haben.
Die Haare stickte ich genauso sorgsam auf wie bei der Originalpuppe und flocht die gleichen Zöpfchen.
Mit dem frisch gewaschenen und reparierten Kleid geht es nun „zurück“ zu den Kindern und ich hoffe, sie nehmen Ursula 2 genauso gern an wie das Original. Die Musik liegt ihr auf jeden Fall auch im Blut!